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Naturpädagogik

Vorschulprojekt "Eichhörnchenbande"

Welche pädagogischen Zielsetzungen liegen dem Projekt zu Grunde?

Naturschutz beginnt damit, dass wir uns so früh wie möglich mit der Natur auseinandersetzen und sie auf uns wirken lassen, sodass sich die dabei empfundenen positiven Gefühle im Herzen verwurzeln und später zum bewussten Handeln für die Natur führen.

In diesem Sinne haben drei Erzieherinnen des Evangelischen Kinderzentrums eine einjährige Weiterbildung zum zertifizierten Naturlehrer gemacht und das Konzept „Eichhörnchenbande“ entwickelt.

Seit nunmehr drei Jahren nehmen einmal wöchentlich alle Vorschulkinder der Einrichtung daran teil und verbringen den ganzen Vormittag mit ihren Erzieherinnen in der Natur. Immer donnerstags sind sie bei fast jeder Witterung im Naturschutzgebiet Eselsburger Tal unterwegs.

Das bietet den Pädagoginnen die Möglichkeit, die Kinder zur Achtsamkeit zu erziehen, auf die besonderen Pflanzen und Tiere aufmerksam zu machen, diese kennenzulernen, zu bewundern und zu schützen – nach dem Motto: Nur was ich schätze, werde ich schützen!

Im Zentrum steht das Urspiel der Kinder mit den Gaben der Natur. Aber auch Spiele, Geschichten, Rollenspiele, Wahrnehmungsübungen, Grünholzschnitzen oder das Erfahren der Elemente stehen auf dem Plan. Der bewusste Umgang mit der Vorbildfunktion als Erwachsener spielt hierbei eine große Rolle.

Die Elternbildung ist ein Teil dieses Projektes. Es soll den Familien aufgezeigt werden, wie viel Freude es macht, wenn man gemeinsam in der Natur unterwegs ist. Unter anderem werden Eltern durch Briefe, Fotodokumentationen, Portfolioarbeit, themenbezogene Elternabende und Vorträge mit externen Referenten in das Projekt miteinbezogen und zur Umsetzung angeregt. Die Eltern sollen ermutigt werden, vermehrt erfüllte Zeit mit ihren Kindern in der Natur zu verbringen und somit auch Multiplikatoren für das Projekt zu werden.

Ein weiteres pädagogisches Anliegen ist es, den Kindern aufzuzeigen, wie im Alltag mit einfachen Mitteln Naturschutz erfolgen kann, zum Beispiel: Vogelfütterung im Winter, sammeln von Nüssen für Eichhörnchen, legen eines Adventskranzes mit Futter für Wildtiere, achtsamer Umgang mit Rohstoffen, Vermeidung von Plastikmüll und das Einsammeln und Entsorgen von gefundenen leeren Trinkflaschen oder anderen Abfällen auf den wöchentlichen Exkursionen.

Im Spiel kommen die Kinder mit der Natur in Berührung und können eine Beziehung eingehen. Wenn Kinder die Natur als einen Ort der Freude empfinden, werden sie bereit sein, diesen Ort zu schützen, zu pflegen – und diese Gedanken im Laufe ihres Lebens weiterverfolgen.

Das Evangelische Kinderzentrum Herbrechtingen hat den Natur- und Umweltschutzpreis 2018 der Heimatsmühle verliehen bekommen. Für das Vorschulprojekt „Eichhörnchenbande“ erzielten unsere Erzieherinnen den sechsten Platz unter 33 Mitbewerbern. Wir freuen uns mit (von links) Michaela Böhringer, Sabine Gärtner und Monika Habenicht sehr über die Auszeichnung!

Petra Reiss, Leiterin